Heute finden sich auf den Höhen um Arft wieder Teile einer Heidelandschaft. Die Gebiete werden von Wildrosen-Wacholderheiden eingenommen, dazwischen mischen sich Besenginster-Heidekraut-Heiden. Die meist dichten Wacholderbestände sind teilweise bis zu 3 m hoch.
Bis zum frühen 19. Jahrhundert waren weitläufige, meist kahle Heidelandschaften typisch für die Osteifel. Diese entstanden durch jahrhundertelang praktizierte Niederwald- und Schiffelwirtschaft (eine Form des Brandfeldbaus) mit Schaf- und Ziegenbeweidung, bei der der harzige, nadelbewehrte und ungenießbare Wacholder durch das Nutzvieh nicht gefressen wurde. Der Wacholderbestand konnte sich dadurch ungehindert ausbreiten.
Durch die Industrialisierung, spätestens aber nach dem 2. Weltkrieg, waren die Bewohner der Region nicht mehr primär von der Landwirtschaft abhängig, stellten diese ein bzw. führten diese lediglich im Nebenerwerb. Zwischen den Wacholdern konnten sich Ginster, Buchen, Kiefern, Fichten, Vogel- und Mehlbeeren, Weißdorn, Wildapfel und Wildkirsche etablieren. Da der Wacholder lediglich eine Beschattung in geringem Maße toleriert, drohte die Vernichtung.
Im Jahr 2005 startete daher das LIFE-Projekt "Schutz und Pflege der Wacholderheiden der Osteifel" (Video mit Hintergrundinformationen), unterstützt von der Europäischen Kommission und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt und Forsten. Ziel des Projektes war es, neben der Erhaltung der Heideflächen, innerhalb von fünf Jahren für eine Verjüngung des alten Wacholderbestandes zu sorgen und damit die Bestandssicherung der Heideflora zu gewährleisten.
Seit Projektabschluss im Jahr 2010 sind die Stiftung für Natur und Umwelt (Kreisverwaltung Mayen-Koblenz) sowie Wacholderwarte bei der Betreuung der Heidelandschaft aktiv. 2015 konnten erstmals brütende Heidelerchen im Borstgras bzw. Zwergginster der rekultivierten Heideflächen entdeckt werden.
Die Wacholderwacht bietet naturkundlich geführte Wanderungen sowie Aktionsveranstaltungen für Schulklassen oder Gruppen (ab 5 Personen) an. Zu diesen Zwecken verfügt die Wacholderwacht sogar über ein mobiles „Klassenzimmer“, den „Wacholderwagen“.
Zumeist einmal jährlich gibt es auch in Arft eine Exkursion der Heilkräuter-Spezialistin Hedda Edel.